Fritz Bauer

deutscher Jurist; Generalstaatsanwalt in Hessen 1956-1968; vorher ab 1950 Generalstaatsanwalt in Braunschweig; 1936-1945/1949 im Exil; KZ-Haft 1933; hatte maßgeblichen Anteil am Zustandekommen der Frankfurter Auschwitzprozesse 1963-1968; bejahte ein juristisches Widerstandsrecht im Unrechtsstaat; SPD-Mitglied ab 1920

* 16. Juli 1903 Stuttgart

† in der Nacht vom 30. Juni 1968 zum 1. Juli 1968 Frankfurt am Main

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 10/2016

vom 8. März 2016 (fl), ergänzt um Meldungen bis KW 16/2022

Herkunft

Fritz Bauer wurde 1903 als Sohn des Textilgroßhändlers Ludwig Bauer und seiner Frau Ella, geb. Hirsch, in Stuttgart geboren. Dort und in Tübingen wuchs er mit seiner drei Jahre jüngeren Schwester Margot in gutbürgerlichen Verhältnissen auf. Die Mutter hatte orthodox-jüdische Vorfahren, während der Vater einer eher assimilierten deutsch-jüdischen Familie entstammte.

Ausbildung

Nach dem Abitur am Eberhard-Ludwig-Gymnasium in Stuttgart (1921) nahm B. ein Studium der Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft in München auf, legte 1924 in Tübingen die Erste Juristische Staatsprüfung ab und promovierte 1925 in Heidelberg bei Karl Geiler zum Dr. jur. mit einer Dissertation über "Die rechtliche Struktur der Truste". 1928 folgte das Zweite Juristische Examen.

Wirken

Berufliche Anfänge

Berufliche AnfängeB. begann 1928 als Gerichtsassessor in Stuttgart und trat 1930 am dortigen Amtsgericht im Alter von 26 Jahren als ...